ACT - Akzeptanz- und Commitment-Therapie: Ein Weg zu psychischer Flexibilität
In meiner Praxis begegne ich oft Menschen, die mit inneren Konflikten und emotionalen Schmerzen kämpfen. Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist eine moderne Form der Verhaltenstherapie, die genau hier ansetzt. Ziel ist es, durch Akzeptanz und Achtsamkeit schmerzhafte Gedanken und Gefühle zu akzeptieren und sich gleichzeitig auf selbstgewähltes werteorientiertes Handeln zu verpflichten.
In diesem Beitrag biete ich Ihnen einen Einblick in die ACT. Erfahren Sie mehr über die durchaus hilfreiche Herangehensweise dieser Therapie.
Die Integration der ACT in den therapeutischen Prozess kann eine tiefgreifende Wirkung auf die Art und Weise haben, wie Sie ihre Probleme angehen und Lösungen finden, die zu einem reicheren, sinnvolleren und werteorientierteren Leben führen.
Steven C. Hayes, einer der Mitbegründer von ACT, bringt die Essenz dieser Therapieform auf den Punkt:
“In ACT geht es darum, wie man vom Leiden zum Leben kommt, zu einem reichen, selbstbestimmten, sinnerfüllten Leben – und das mit (nicht trotz) der eigenen Geschichte, mit all den Erinnerungen, mit all der Angst und mit der Traurigkeit, die man manchmal in sich trägt.”
Die 6 Kernprozesse von ACT - sei präsent, öffne dich und tue was dir wichtig ist.
Kognitive Defusion:
„Ich nehme meine Gedanken leicht.“
Lernen, sich von nicht hilfreichen Gedanken zu distanzieren und sie als bloße Worte oder Bilder zu sehen, nicht als Tatsachen.
Akzeptanz:
„Ich bin bereit, alle Gefühle zu fühlen“
Bereitschaft, unangenehme Gefühle und Empfindungen zu erleben, ohne zu versuchen, sie zu vermeiden oder zu kontrollieren.
Gegenwärtiges Bewusstsein:
„Ich merke, wo meine Aufmerksamkeit ist.“
Sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, anstatt von der Vergangenheit oder Zukunft gefangen zu sein.
Selbst als Kontext:
„Ich erlebe mich.“
Erkennen, dass man nicht seine Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen ist, sondern der Raum, in dem diese Erfahrungen stattfinden.
Werte:
„Ich weiß, was mir wichtig ist.“
Klarheit darüber gewinnen, was wirklich wichtig ist und was man im Leben schätzen möchte.
Engagiertes Handeln:
„Ich setze mich für meine selbstgewählten Werte ein.“
Aktive Schritte unternehmen, um das eigene Leben an diesen Werten auszurichten.
Die ACT in der Praxis
Für die Praxis bedeutet das, dass wir gemeinsam daran arbeiten, eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz zu entwickeln. Ich nutze Akzeptanz- und Achtsamkeitsübungen, um Ihnen zu helfen, sich von der „destruktiven Kopflastigkeit“ zu lösen, die oft zu Leiden führt. Es geht nicht darum, negative Gefühle zu ‘heilen’ oder zu ‘korrigieren’, sondern darum, die Fähigkeit notwendiges Leid und Schmerzen besser annehmen zu können und das Potential zu engagiertem Handeln freizulegen.
ACT ist mehr als nur eine Therapie; es ist eine Lebenshaltung. Mein Ziel ist es, Sie auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.