Depressionen in der Partnerschaft
Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die nicht nur stark die betroffene Person, sondern auch deren Lebenspartner und die Beziehung selbst beeinflusst. In einer Partnerschaft, in der einer oder beide Partner an Depressionen leiden, können sich die Dynamik und die Kommunikation grundlegend verändern. Es ist schwierig, mit jemandem zusammen zu leben, den man liebt, zu dem man aber keinen Kontakt bekommen kann.
Wenn Ihr Partner unter Depressionen leidet, ist es wichtig, einfühlsam und unterstützend zu sein. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können:
Depressionen in Deutschland: Ein verbreitetes Leiden
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Im Laufe ihres Lebens sind die meisten Deutschen entweder direkt von einer eigenen Depression betroffen oder indirekt als Angehörige.
Eine gute Beziehung macht vieles leichter - Tipps zum Umgang mit Depressionen in der Partnerschaft
Symptome erkennen
Zunächst ist es wichtig, die Symptome einer Depression zu erkennen. Dazu gehören ausgeprägte Müdigkeit, Interessen- oder Freudlosigkeit, innere Leere, Schlafstörungen, Angst, Schuldgefühle und auch Suizidgedanken. Diese Symptome können dazu führen, dass die betroffene Person sich immer mehr zurückzieht und weniger an gemeinsamen Aktivitäten teilnimmt.
Die Hilflosigkeit anerkennen
In der Partnerschaft fühlen sich beide Seiten oft hilflos. Die Liebsten stehen vor der schwierigen Frage, wie sie unterstützen können: Soll man motivieren und ablenken oder eher Empathie zeigen und schonen? „Kann er/sie jetzt nicht, oder will er/sie jetzt nicht?“ Es gibt keinen universellen Rat, aber es ist wichtig, auf die Bedürfnisse des Partners zu achten und einen individuellen Weg zu finden.
Schuldgefühle in der Beziehung
Schuldgefühle sind ein zentrales Thema bei Depressionen. Der depressive Partner fühlt sich oft als Last, während der nicht-depressive Partner sich fragt, ob er genug Unterstützung bietet. In der Therapie können diese Gefühle besprochen und bearbeitet werden, um einen Raum für gegenseitiges Verständnis zu schaffen.
Suizidalität ernst nehmen
Suizidgedanken sind ein ernstes Warnsignal und machen die Depression zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Es sollte umgehend ärztliche Hilfe gesucht werden, wenn Selbstmordgedanken auftreten.
Motivation und Bewegung
Sport und Bewegung haben eine positive Wirkung auf die psychische Gesundheit. Es bietet eine Möglichkeit, aus dem mentalen Tief herauszukommen und wieder Energie zu finden. Die größte Herausforderung dabei ist den Einstieg zu schaffen.
Da sein und zuhören
Einfach da zu sein und zuzuhören kann eine der stärksten Formen der Unterstützung sein. Es zeigt dem Partner, dass er nicht allein ist und dass seine Gefühle ernst genommen werden.
Gemeinsame Strategien für den Alltag entwickeln
Es ist hilfreich, gemeinsam Strategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen der Depression umzugehen. Dazu gehört, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch Therapie, Beratung oder Medikation. Auch das Einrichten von Routinen und Setzen von kleinen, erreichbaren Zielen kann helfen, wieder einen Sinn im Alltag zu finden.
Innere Muster hinterfragen
Oft sind es innere Denkmuster, die uns in die Depression führen können. Wie z.B. ein großes Bedürfnis nach Harmonie, ein: „Ich muss stark sein und darf keine Fehler machen“. Oder Befürchtungen: „Mache es den anderen recht oder du wirst alleine bleiben, andere werden dich nicht mögen, andere werden dich verlassen. Psychotherapie hilft, diese Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern, um ein positives Selbstbild und authentische Beziehungen zu fördern.
Selbstfürsorge nicht vergessen
Der Partner, der nicht an Depressionen leidet, muss auch auf seine eigene psychische Gesundheit achten. Selbstfürsorge ist entscheidend, um weiterhin eine Stütze für den anderen sein zu können. Nur wenn die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden, kann man sich gut um andere kümmern. Das ist alles andere als egoistisch.
Zusammenhalt trotz Depression
Der Rückzug des depressiven Partners kann zu starker Verunsicherung, Wut und Hilflosigkeit beim anderen führen. Doch tief im Inneren wünschen sich beide nichts mehr, als wieder in einer sicheren Verbindung zu sein. Meine Aufgabe ist es, Ihren negativen Kreis aufzuzeigen, die Ihrem Wunsch nach Nähe im Weg stehen. So wird die Verbundenheit gestärkt und die Einsamkeit beendet. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Beziehung Unterstützung braucht, bin ich als Paartherapeutin für Sie da.